Gruppe Hirschenstraße - auf Künstler schießt man nicht!

Es ist nicht unsere Absicht, einen Mythos zu schaffen, vielmehr möchten wir das Ergebnis einer Spurensuche darlegen, um die progressive Tätigkeit einer mutigen Gruppe junger Künstler zu dokumentieren. Dabei geht es nicht um den Entwicklungsgang des Einzelnen, sondern eher um die Geschichte eines gemeinsamen Aufbruchs und das Aufbegehren eines wilden Geistes, der in Fürth seine Verbündeten suchte und durchaus fand.

Hülle und Bewegung

Zur künstlerischen Initiation der damaligen Schüler der FOS, Hjalmar Leander Weiss, Margot Protze, Ralf Siegemund und Rob Vencl trug erheblich ein gemeinsames Textilpraktikum bei, das von Annelie Weinstein und Eva Löhr geleitet wurde. Das Praktikum mündete in einen ambitionierten öffentlichen Auftritt mit dem Titel: Hülle und Bewegung. Mit selbst entworfenen Textilhüllen spielte bei der Performance in der Lothringer Straße in München und später auch in der Kunsthalle Nürnberg bereits jeder der angehenden Künstler seine Rolle. Sie fanden so nicht nur Zugang zur künstlerischen Arbeit, sondern erlebten auch zum ersten Mal ihre gemeinsame Stärke und die Lust am öffentlichen Wirken.

Annelie Weinstein und Eva Löhr unterstützten die jungen Künstler in ihrem Vorhaben, gemeinsam weiterzuarbeiten und regten die Suche nach einem gemeinsamen Atelier an, die von Hjalmar Leander Weiss auch prompt in Angriff genommen wurde. Bald wurde er in der Hirschenstraße mit einer alten Fabrik fündig. Das verlassene Gebäude mit seinem angrenzenden Hof und einer dazugehörigen Scheune bot den idealen, wenn auch renovierungsbedürftigen, Ort für ihren Experimentierwillen. Die beiden Mentorinnen begleiteten die Künstler auch weiterhin nicht nur ideell, sondern auch sehr tatkräftig, indem zum Beispiel sie wichtige Kontakte zu Institutionen und zu künstlerischen Mitstreitern, wie zum Beispiel Dieter Wittmann herstellten.