Reden ist Gold. Schweigen.

H: Was sieht man dann besser?

W: Das Bild ist weiter weg. Es ist nur manchmal da. Ich nehme es dann nicht so be­wußt wahr. Ich denke, die Wahrheit liegt irgendwo im Dazwischen.

H: Dazwischen. Die Wahrheit ist zwischen nah und nebenbei?

W: Dazwischen eben.

H: Hattest Du damals das Gefühl, Du hättest Dich von der Akademie befreit?

W: Ich wollte mich nicht von der Akademie befreien, ich habe alles sehr ge­nossen dort, aber ich glaube, ich habe mich von der Kunst befreit.

H: Von dem Wichtigen, Richtigen, Erhabenen, Einzigartigen?

W: Genau. Von dieser ganzen lauten Wichtigkeit könnte man auf einem anderen Planeten wohl nur ein gleichmäßiges Rauschen wahrnehmen. Reden ist Gold. Schweigen.

 

September 1997, Tabakfabrik Fürth