sieht gewissermaßen mit den Augen eines Kunstbetrachters die Augen eines Kunstbetrachters. Die drei Buchstaben des EGO stören ihn nun geradezu, er will, scheint es, etwas Anderes sehen.
IV. Schluss
Ich mir selbst und Dürer. - Das EGO! - Mit Dürers forschendem
Blick aus dem Bilderrahmen seines Selbstportraits von 1498 begann die
Geschichte. Mit Descartes ging sie weiter, mit dem "dubito ergo cogito,
der das nachchristliche Ego in jenem Denken fixiert, welches Zweifel,
Verdacht, Kritik und Vergleich in einem ist. Das
"Ego" der Neuzeit wurde darüber unglücklich, skrupulös,
kritisch, "protestantisch", gewissenhaft, voller Ansprüche
Selbstzweifel und Sehnsucht nach Selbstübereinstimmung und Apotheose.
Und jetzt - in dieser Arbeit endet das Ganze nun, indem die Faszination
des EGO nur noch beiläufig erlebt wird, und indem die Löschung
dieses EGO vorgeschlagen ist. GLÜCK sei es, erfahren wir, wenn der
zweifelnde, dunkle Blickbegleiter, wie ein störender Schatten endlich
verschwindet. Von diesem Gedanken, also dem Glück eines verschwindenden
Egos, lassen sich viele der Arbeiten womöglich gut aufschlüsseln..
und wollte man jetzt gar vor den Jahrhundert-Weg des europäischen
EGO zurückgreifen, dann scheint es mitunter, als hätte man es
schon zu Anfang wissen können, denn: Wenn Du ein guter Maler sein
willst, so riet der alte Meister Dürer, dessen "Portrait"
wir jetzt tatsächlich wieder sehen, dann sei "fleißig
in der Betrachtung
- und tuhe nichts von Dir selber hinzu."
Ich danke Ihnen!